DOMINO-SPIELREGELN (nach FIDO)
am Beispiel eines Zwölfer-Domino-Spiels
Die Dominosteine werden immer so aneinander gelegt, dass Enden gleicher Augenzahl einander berĂĽhren. Steine, deren beide Enden die gleiche Zahl zeigen, heiĂźen Doppelsteine. Diese werden immer quer an ein Ende mit gleicher Augenzahl angelegt. Von einem Doppelstein kann dadurch in vier Richtungen weiter gespielt werden.
Der Spieler, der an der Reihe ist, legt einen Stein an ein passendes Ende. Kann er keinen Stein anlegen, zieht er einen aus dem Stock und setzt aus, das heißt der nächste Spieler ist an der Reihe.
Die Augenzahlen der unbesetzten Enden werden zusammen gezählt. Ist die Summe durch den je nach Spiel bestimmten Divisor (3, 5, 7, 9 oder 11) ohne Rest teilbar, erhält der Spieler den Wert des Quotienten gutgeschrieben. Beispiel: Beim Doppel-Zwölfer wird auf den Divisor 7 gespielt; der Spieler erhöht mit seinem Stein die Summe der Enden auf 63. Die Zahl 63 dividiert durch 7 ist 9 – somit erhält der Spieler 9 Punkte gutgeschrieben.
Spielvorbereitung
Die Verteilung der Spielsteine folgt allgemein folgendem SchlĂĽssel.
Die Spieler sortieren ihre Steine nach deren Differenzen, um jederzeit schnell auf das Spielgeschehen reagieren zu können. Wird z. B. auf den Divisor 7 gespielt, bewirken die Differenzen 1 und 8, 2 und 9, 3 und 10, 4 und 11, 5 und 12 das gleiche, d. h. wenn mit einem Stein mit der Differenz 3 gepunktet werden kann, geht das auch mit einem Stein der Differenz 10, letzter beschert jedoch einen Wertungspunkt mehr.
Beim Sortieren ist die Differenz des gespielten Divisors die höchste Reihe; wird die Differenz größer als der Divisor, zieht man diesen einfach ab, und stellt den Stein zu den Differenzen, die der Rest ergibt. Beispiel: Stein hat Differenz 9, gespielt wird auf Divisor 7, darum also 9-7=2, mithin gehört der Stein zu den Zweier-Differenzen.
Auch wenn die Doppelsteine die Differenz Null zeigen, erhöhen sie wegen des Zwangs quer angelegt zu werden, die Summe der Enden um die Zahl eines ihrer Enden, z. B. erhöht der quer angelegte Doppel-Vierer die Gesamtsumme um vier. Daher gehören die Doppelsteine in die jeweilige Differenzenreihe einsortiert. Und: Doppelsteine verringern die Summe nie.
Auch können in diesem Beispiel (Divisor ist 7) die 3er-Differenzen zu den 4er-Differenzen gestellt werden, denn wenn mit der Erhöhung um 3 gepunktet werden kann, gelingt dies auch mit der Verringerung um 4. Aufmerksame Spieler werden festgestellt haben, dass die Beträge von +3 und -4 wiederum 7 ergeben.
Spielbeginn (1. und 2. Spielzug)
Jeder Spieler verbirgt seine Steine vor den anderen. Wer den höchsten Doppelstein (je nach Spiel: Doppel-6, -9, -12, -15 oder -18) besitzt, eröffnet das Spiel, indem sie diesen Stein mit der Augenzahl nach oben auf den Tisch legt (1. Zug). Hat niemand den höchstmöglichen Doppelstein, eröffnet der Spieler mit dem nächst niedrigeren Doppelstein. Der nächste Spieler in Spielreihenfolge (i..d. R. Uhrzeigersinn) legt einen weiteren Stein mit einer passenden Augenzahl quer an.
Während der erste Spieler mit seinem Doppelstein 24 Punkte (zwei Enden à 12) auf den Tisch gelegt hat, sind durch den zweiten Spieler zehn Punkte hinzugekommen. Es liegen in diesem Beispiel also drei Enden offen, die zusammengezählt werden: 12 + 12 + 10 = 34. Da das Doppel-12er auf Divisor 7 gespielt wird, erhalten weder Spieler 1 noch Spieler 2 Punkte.
Spielverlauf
Der dritte Spieler möchte nun eine durch den Divisor 7 teilbare Summe erreichen; 35 ist die nächsthöhere punktende Summe. Um von 34 auf 35 zu kommen, wird ein Stein mit der Differenz 1 benötigt, der dazu noch eine 12 oder 10 als Ende haben muss, d.h. 10-11 wäre ein passender Stein.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Summe um sechs zu verringern, wozu ein Stein mit der Differenz 6 benötigt wird. Der 12-6er ist ein solcher Stein und verringert angelegt die Summe aller Enden auf 28. Der Spieler 3 erhält dadurch 4 Punkte (28 geteilt 7) gutgeschrieben.
Jede versucht nun, eine durch den Divisor teilbare Summe zu erreichen. Gelingt es dem Spieler, der an der Reihe ist, nicht, muss er dennoch einen Stein legen. Wenn auch dies nicht geht, muss er einen Stein aus dem Stock ziehen – ohne ihn sofort anzulegen – und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Wer befürchtet, er müsse die ganze Zeit alle Enden zusammenzählen, da sich die Summe jeweils nur um die Differenz zwischen den beiden Enden des gelegten Steins ändert. Man sucht beim Spielen also immer nach zwei Differenzen, die die Summe entweder erhöhen oder sie verringern, um auf die durch den Divisor teilbare Zahl zu gelangen.
Doppelsteine
Eine Ausnahme bilden die Doppelsteine: ihre Differenz beträgt Null und würden sie in Linie gerade angelegt, veränderten sie das Ergebnis nicht. Da sie jedoch immer quer angelegt werden müssen, werden aus dem einen Ende der entsprechenden Zahl derer zwei. Das ist auch der Grund, weswegen z. B. der Doppel-Achter die Summe nicht etwa um 16 (zwei 8-Enden) erhöht, sondern nur um 8.
Da Doppelsteine quer gelegt werden müssen, kann von ihnen in vier Richtungen weiter angelegt werden, so also auch an die »nackte« vierte Seite. Da dann ein neues Ende eröffnet wird, ist hier die Differenz des Steines nicht wichtig – die Gesamtsumme erhöht sich einfach um die Zahl des neuen Endes.
Spielende
Wenn ein Spieler seinen letzten Stein gelegt hat, ist das Spiel beendet. Die anderen zählen nun jeweils für sich die Augen auf ihren übriggebliebenen Steinen zusammen und ziehen diese Summe von ihren bisher erreichten Punkten ab. Daher ist es erstrebenswert, wenn man nicht selber das Spiel beendet, am Ende des Spiels nur einen Stein mit geringer Augenzahl zu besitzen. Gewonnen hat, wer nach dem Abzug die meisten Punkte behält.
Strategietipps
Steine mit einer Differenz des gespielten Divisors (beim Doppel-12er also sieben: 0/7, 1/8, 2/9, 3/10, 4/11, 5/12) sowie der Doppel-Nuller und Doppel-Siebener sind wertvolle Steine, die angelegt werden können, wenn der vorhergehende Spieler punkten konnte. Das gleiche gilt in diesem Beispiel für Steine mit einem 0- oder 7-Ende, die möglicherweise an die „nackte“ Seite des Doppelsteines ihres anderen Endes gelegt werden können und damit die Summe entweder nicht verändern oder um 7 erhöhen.
Jede Zahl ist gleich oft im Spiel vorhanden. Doppelsteine haben nur eine halbe Chance, angelegt werden zu können. Die Spieler sollten daher im Auge behalten, wie oft »ihre« Zahl schon liegt, damit der Doppelstein rechtzeitig genug abgelegt werden kann. Ähnlich dringend ist es, Steine mit einer hohen Augenzahl abzulegen, damit sie am Ende nicht durch ihren Abzug belasten.
Es sollte versucht werden, möglichst von jeder Art Differenz Steine vorrätig zu halten. So kann auf alle Vorgaben der vorhergehenden Spielerin passend reagiert werden. Die Differenzen (beim Beispiel Zwölferspiel mit Divisor 7) 1 und 6, 2 und 5, 3 und 4 sind gleichwertig einsetzbar, d. h. wenn z. B. die Vorgängerin die Gesamtsumme 46 nennt, kann um 3 auf 49 erhöht oder um 4 auf 42 verringert werden, um punkten zu können. Wenn also darauf geachtet wird, von diesen Differenzen-Paaren bis zum Ende Steine vorrätig zu haben, erhöhen sich die Chancen.
Wer das Spiel eröffnet hat, wird – falls sie nicht während des Spiels einen Stein ziehen musste – es auch beenden. In diesem Fall muss besonders darauf geachtet werden, dass gegen Ende des Spiels die benötigten Zahlen noch offen liegen.
Wer von einer Zahl viele Steine hat, kann seine Mitspieler evtl. dazu bringen, Steine aufnehmen zu müssen, indem er ständig nur diese Zahl als offenes Ende legt – dies kann aber auch zur eigenen Falle werden!
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